"Das Meer wird jedem Menschen neue Hoffnung geben, und der Schlaf wird Träume von zu Hause bringen."
Talova Lava (Willkommen) in Pago Pago oder sanft und einheimisch ausgesprochen "Pengo Pengo"!
Hatte ich doch das Gefühl mich bei diesen hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit einwenig üppig geformt zu fühlen, konnte ich mich getrost in meine kurze Shorts zwängen. Auf Samoa ist üppig wohl oder übel im Trend. Diese kleine Insel lebt von ihrer Natur, dem Fischfang, dem Flechten von Palmblätter und man bewegt sich in slow motion. Gerne streckt man vor seinem hübschen Häuschen mal die Hand raus und ein alter Truck tuckelt zur nächsten Ecke. Coca Cola, Fanta und andere Süssgetränke sind sehr beliebt. Frauen sind sehr babbelig unterwegs und erzählen gerne über die 4-8 Kinder, die man stolz auf Bilder zeigt. Männer sind eher zurückhaltender ohne grosse Worte, dafür mit enorm grossem Körper Umfang und einem hervorragendem Geschmack für Musik (80er Jahre Songs im Reggae Remix).
Die kurze Fahrt zu Trisa´s Barefoot Bar führte uns vorbei an einer traumhafter Flora und einer überaus muffig riechender Thunfischfabrik.
Interessant ist, dass über die Hälfte der Insulaner dort arbeiten können, denn auch hier ist der Tourismus leider selten anzutreffen.
Viele Strände sind angeblich Privat und werden mit 5 US Dollar mal gerne einkassiert, sobald man sich an einem lauschigen Plätzchen zum Baden gemütlich macht. Ob das nur für unserem Cruise Besuch entschieden wurde.... wir wissen es nicht:-)
Viele Gäste gönnten diesen Betrag dem freundlichen Volk von Samoa von Ganzem Herzen:-)
"Mani" wurde um ein Haar von unserer Begleitung Tisa und Michael ziemlich hartnäckig zur Adoption überredet. Mit langem hin und her konnten wir sie beide überzeugen, dass unser "Mani" sich "äuä" nicht sowohl fühlen würde ohne uns und seine geliebte Heimat. Schämpu hingegen, fühlte sich geehrt sich mit der aktuellen Miss American Samoa abzulichten. Dennoch war er froh, war sie schon an einen einheimischen etwas kräftigeren Kerl versprochen. Ich hingegen, hatte das Vergnügen zurück auf dem Schiff eine Dame Namens Loupes aus Samoa näher kennenzulernen.
20 MSC Crew Members aus Samoa durften Familienangehörige für einen Tag einladen. Loupes genoss das herrliche Buffet, den Pool und die Atmosphäre auf dem Schiff. Wie eine Königin erzählte sie von ihrem Märchen Tag auf der MSC, drückte und verküsste mich vor Freude, als ich Ihr und ihrem Cousin Simone ein Glas Weisswein und eine Cola offerierte. Dankend winkte Loupes uns beim Abschied zu, als unser Schiff Richtung Apia Western Samoa fuhr.
Der Empfang im Hafen in Apia Western Samoa mit hübsch geschmückten Blumen an jeder erdenklichen Ecke und einheimischen Tänzer lies uns erahnen, dass wir hier an einem besonderen Ort den Anker legten. Viele Gäste vom Schiff feilschten mit einem Taxi Driver für einen Ausflug.
Wir fanden ohne lange zu suchen Andrew. Stolz erzählte er auf dem Weg zu seinem Auto, von seinem (2 Mann und 2 Auto) Taxi Unternehmen, das er mit seinem Bruder tätigte.
Ein alter in die Jahre gekommener Toyota stand vor dem Hafen, der nur mit Boxen Stops die elektrischen Scheiben runterlassen konnte, jedoch mit seinen vielen leuchtenden Lämpchen auf der Anzeige ziemlich gut auf den holprigen Strassen unterwegs war.
Der Duft und die Farben des Gemüse und Frucht Marktes, sowie die Süsswasser Quellen, die von den mit Rinder und Schweinen besetzten Hügel und satten Wiesen direkt ins Meer flossen. Naturwunder, wo man hinschaute!!!
An all unsere Gärtner und Pflanzenliebhaber zu Hause in der Schweiz; ihr hättet geweint vor Anmut dieser wilden Flora Pracht!! Nach über einer Stunde Fahrt im Paradies und einem fast leeren Benzintank (an der Ostküste war das Benzin leider ausverkauft), erreichten wir diesen Strand, wo wir definitiv dachten, die Realität hätte uns verlassen. Wir zwickten uns gegenseitig und genossen diesen Tag mit grosser Dankbarkeit. Andrew trank mit uns eine Cola und wir waren alle drei ziemlich gelassen, als er uns zurück im Auto erklärte, dass wir wohl ohne Klimaanlage zurück fahren und somit Benzin sparen würden. Uns war das zweifellos egal, wir rollten die kaputten Scheiben runter und fuhren völlig gelassen und zufrieden zur heimischen Tankstelle zurück, wo Andrew dann spärlich 3 Dollar Benzin tankte, gerade genug, dass wir den Hafen erreichen konnten. Wir bezahlten Andrew in US Dollar und ich glaube er hatte noch nie eine solchen grossen Schein in seiner Hand. Er bedankte sich mit seinen wiederholten Worten, "wann kommt ihr wieder nach Samoa" und drückte uns in seine Arme. Angekommen auf dem Schiff hatten wir keinen Hunger. Wir wurden mit soviel Seelenbalsam gesättigt, dass wir nur auf der hinteren Bug Terrasse bei einem Drink sassen, und still Apia Western Samoa hinterher blickten.
Malo e lelei (Willkomen) Nuku´alofa Tonga!! Die Stadt überraschte uns mit einem Herzlichen Empfang und eher spärlichen Stände im neu erbauten Hafen Pier. Der Musik Corps der Polizei oder Regierung spielte einen einheimischen Marsch. Die Ebbe zeigte uns die wunderschönen Farben des Meeres entlang der Stadt.
Die grossen Gegensätze dieses Landes mit dem Königspalast und die Augen dieser Kinder. Den König haben wir auf dem Schiffsempfang der MCS verpasst. Das sollte wohl so sein, denn ich hätte ihm in Gedanken in der hintersten Reihe, sicher mal unsere Ansicht über das Wort "sich Kümmern" um sein Volk auf einer so schönen Insel, völlig unpolitisch erläutert. Auch hier hat sich die Regierung an die Chinesen und die Inder verkauft. Die Alten schweigen und nehmen es so hin, die Jungen sparen und träumen von Australien, Neuseeland oder Amerika. Nicht jeder schafft es und nimmt sich seinem Schicksal an. Die letzten Unruhen, sowie Naturkatastrophen sind noch keine 10 Jahre her.
Armut und Reichtum liegt sehr nahe beieinander.
Eine Dame der Touristendelegation verabschiedete sich am Mikrofon so herzergreifend und zitternder Stimme. Sie bedankte sich lange und ermahnte uns, dass wir bald wieder kommen sollten. Wir waren angeblich das einzige Touristenschiff in 5 Monaten. Ich war auch nicht überrascht, dass ich nicht die einzige Frau an Bord war, die sich bei der Abfahrt unseres Schiffes die Tränen unter der Sonnenbrille abwischte. Die Dame wurde immer kleiner und ihre Stimme immer leiser. Wir konnten ihre Worte nicht mehr hören, aber wir nehmen ihre Stimme mit auf die Reise in die nächste Etappe Fidschi und Neuseeland. Herzlichen Dank an alle lieben Insel Bewohner, die uns auf dieser Etappe unvergessliche Herzens Momente geschenkt haben.