"Kindheit bedeutet Einfachheit. Betrachte die Welt mit den Augen des Kindes - sie ist wunderschön."
Suva, die pulsierende Hauptstadt auf Fidschis grösster Insel Viti Levu, überraschte uns schon früh morgens mit seinem farbigen Hafenmarkt und begrüsste uns noch schlafende Mützen mit einem herzlichen Bula Bula (Willkommen). Der Mix aus sehr gemütlichen; auch genannt "itaukeiner" (Fidschianer) und Geschäftstüchtigen Inder, ist sehr auffällig. Auf dem Markt und in der Stadt trifft man die Insulaner am Boden sitzend oder beim Klang einheimischer Musik. Die Inder hingegen haben den quirligen Geschäftssinn in ihren Handels Shops.
Das Busterminal am Hafengelände verwandelt sich am Feierabend um 17:00 Uhr zu einem farbigen Bus und Menschen Gemälde. Ausser dieser junge Mann, der noch nach 8 Stunden die grossen, schweren und tiefgefroren Tunfische eines chinesischen Fischtankers in die grossen Schiffs Container zum Weiterverkauf schön ordentlich rein staffelt.
Auf Lautoka´s Hafengelände wussten wir bereits, dass wir unbedingt einen Tag auf einer schönen Insel verbringen wollten. Die Plätze waren natürlich zwecks Boote eher beschränkt. Unser Elan als Frühaufsteher wurde belohnt. Auf der bekannten Backpacker Beachcomber Island, konnten wir die letzten Plätze ergattern. Die Fahrt mit dem Bus zum Bootssteg schenkte uns noch ein paar schöne Eindrücke vom kleinen Lautoka. Auf der 40 minütigen rassigen Bootsfahrt wurden wir mit wunderschönen Inseln und pazifischem Fidschi Meerwasser und Wind berieselt. Die Insel zeigte sich mit einem unglaublich schönem Strand und glasklarem Wasser und einer Stille, die man so nicht beschreiben kann. In dieser atemberaubenden Atmosphäre hatte Schämpu sogar spontan das Schnorcheln entdeckt. Wie ein kleiner Junge stand er da und seine Augen glänzten vor Anmut dieses Fisch Aquariums. Hatten wir doch zuvor unsere Schiffs Schnorchel Freunde mit lustigen Witzen zelebriert, so überlegen wir uns nun auch, eine Schnorchel Ausrüstung zu kaufen:-)
Beim Schnorcheln und Chillen vergisst man schnell mal seine spielenden "Kinder"!!!
"Mani" fanden wir dann ganz gemütlich plantschend bei diesen hübschen kleinen Schildkröten. Diese Bekanntschaft ging "Mani" "äuä" sehr ans Herz, da er ahnte , dass diese kleinen Babys schon bald auf der Speisekarte stehen würden. Wir trösteten ihn und erzählten ihm zur Ablenkung, dass wir diese schönen, sowie traurigen Momente immer in unseren Herzen tragen. Auf dem Heimweg zum Schiff schwelgten wir alle in den Erinnerungen an das schöne Fidschi und genossen diese mit zwei Seetagen in Richtung New Zealand.
Früh Morgens standen wir wie angewurzelt im "Pyji" auf unserem Balkon und bewunderten die Bay of Island, im Norden von New Zealand , die mit ihren kleinen grünen Vulkaninseln und Ihrer ruhigen See mystisch im Sonnenschein strahlte. Die Ruhe, sowie die Schönheit der Hafenstadt Paihia überraschte uns gewaltig mit überaus netten Menschen und einem Handwerker Markt mitten auf einer grünen Wiese. Es fehlten uns noch die Schafe und das Bild wäre eine wahre Ansichtskarte. Mit einer Fähre entschieden wir uns für einen gemütlichen Besuch im historischen Hafenstädtchen Russel. Dieses hübsche Städtchen mit ca. 820 Einwohner war sogar von 1840 bis 1841 die Hauptstadt in New Zealand.
Handel und Walfänger, ja sogar Australische Sträflinge prägten im 19. Jahrhundert den Hafen. Heute geniesst man hier schmucke Hotels und Restaurants, sowie die vom Krieg fast verschonte, schöne Christ Church (Kirche). Sie ist das älteste Gotteshaus in New Zealand.
Ein Besuch der Māoris begleitete uns ja schon seit Fidschi mit ihren Tänzen und Bräuchen, sowie ihrer auffälligen, lustigen Leichtigkeit auf dem Schiff. Dieser Besuch und Bay of Island waren für uns definitiv ein eindrucksvoller Vorgeschmack auf unser nächstes Ziel Auckland.
Auckland die erfüllende Entdeckung auf unserer World Cruise!!! Trotz dem pulsierendem Leben hier in der Innenstadt strahlte auch Auckland eine ungewöhnliche Ruhe aus, die uns sehr beeindruckte. Auckland ist ein lebhaftes, buntes Zentrum für Kultur, Architektur, Küche- und deshalb wohl auch ausgezeichnet für die drittlebenswerteste Stadt auf dieser Welt.
Wunderschöne Strände, grandiose Wanderwege und ein dutzend zauberhafte Inseln umranden diese Stadt für jene die innert dreissig Minuten entfernt davon leben. Jeder dritte Einwohner besitzt ein Motor- oder Segelboot. Das Wahrzeichen war natürlich der 328 hohe Fernsehturm Sky Tower. Schämpu hatte grossen Mut sich auf die Glasplattform zu wagen, ich hingegen blieb lieber unten und informierte mich über weitere Sehenswürdigkeiten.
Nach einem kühlen Bier in diesem Pub, spazierten wir dem schönen Hafen entlang. Wir hatten sogar das Glück ein Segelboot des American´s Cups mit grossem Staunen zu betrachten. Freunde von uns hatten sogar das Vergnügen, einen 3 stündigen Segeltörn mit der neuseeländischen Explore Group Yacht zu unternehmen. Natürlich ist Segel Erfahrung Pflicht bei diesem Erlebnis. Unsere Freunde waren nach diesem Ausflug dermassen aus dem Häuschen, dass sie am Abend kaum schlafen konnten. Mit T-shirt und Cap für das nächste Spektakel in 2021, erfüllten sie sich einen Bubentraum. Wir hingegen schwärmten noch lange von Auckland Stadt mit ihrer tollen Architektur, dem tollen Wintergarten, dem tollen Museum, des ältesten Parks auf einem inaktiven Vulkan, der Mission Bay mit ihrer Strandpromenade, den tollen Yachthäfen entlang der ganzen Küste und den überaus netten und hilfsbereiten Menschen dieses Landes.
"Mani" hatte wieder eine gute Schnauze!!! Er gönnte sich einem Manukau-Met (Honigwein) in einem Pub und konnte seinen Kulleraugen "äuä" nicht trauen, als er ein Stück Heimat aus Bern auf einem Löffeli fand!!! Seine Freude und sein Übermut konnten ihn fast nicht bremsen. Er kletterte nachts doch tatsächlich auf den Sky Tower und posierte sich mal ganz frech und mutig auf der Glasplattform. Mit vielen schönen Erinnerungen schlenderten wir zurück auf unser Schiff und versprachen uns New Zealand ganz fest auf unserer To Do Liste zu markieren.
Nach unserer Abfahrt kamen leider die traurigen Medien Nachrichten von Christchurch. Wir waren so nahe, wir sind sehr traurig.
Wir wollen uns nicht äussern, über jene, die durch solche Gräueltaten den Menschenfrieden und unsere Freiheit zerstören, sie sind es echt nicht wert, dass man über sie spricht.
Wir gedenken der Opfer von Christchurch und wünschen den Familien, sowie dem so friedlichen New Zealand ganz viel Kraft.
Die drei Seetage zu unserer nächsten Etappe in Australien gibt uns viel Zeit zum Nachdenken.
Freud und Leid liegen so nahe beieinander und es schweisst einige Menschen hier auf dem Schiff in solchen Momenten fest zusammen, oder aber lässt auch andere in ihren Gedanken völlig kalt.