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Etappe 15 - Aqaba (Jordanien) - Suezkanal (Ägypten) - Heraklion (Griechenland) - Messina (Italien)

“Freundschaft ist wie ein Baum; es kommt nicht auf die Höhe an, sondern auf die Tiefe der Wurzeln.”

Man fühlte sich irgendwie mystisch in der Hafenstadt Aqaba dem Haschemitischen Königreich Jordaniens. Links, im modernen Stil, ragte Eilat Israel in weisser Pracht wie aus dem Boden gestampft. Angegrenzt an Syrien, Irak, Saudi Arabien und der Seegrenze zu Ägypten. 

Wir Schweizer grenzen ja auch an fünf Länder, dennoch zeigen sich hier immer noch Narben aus dem Krieg der sehr nahen Vergangenheit, die wir in unserer Generation bei uns, so nie erlebten.

Dennoch herrschte eine gewisse Ruhe, als wir gemütlich durch die engen Gassen schlenderten mit den unzähligen verschiedenen Läden, welche eher alte und vergilbte Ware stolz und überfreundlich anpriesen.

Es war ein Polizeiauto im engen Verkehr und bewaffnetes Militär, das uns durch seine Hornen und seine Präsenz das Herz für einige Sekunden schneller schlagen liess, dennoch fühlte man sich nach einiger Zeit völlig aufgehoben, trotz unserer Herkunft und unseren Sitten.

Mit einem Mezza und einem feinem lokalen Weisswein wurden wir in einem sauberen Restaurant überaus nett empfangen. Wir waren überrascht über den Weinanbau in einem eher religiösem Staat. Wer auch immer den Jordanier diese Gabe vom Guten Wein überbrachte, man munkelt, dass es sicher nicht die Griechen waren.

Wir konnten den Schnuppertag in Aqaba am Roten Meer mit viel Herzlichkeit sehr geniessen, bezweifeln jedoch, dass diese Stadt für uns wohl nie ein Badeort zum Entspannen wird, eher ein wunderschönes Land zum Reisen mit geführten Touren wie z.B. zu den Beduinen, den Naturschutzgebieten und etlichen anderen Sehenswürdigkeiten.

 

Wir verzichteten auf Petra und bedanken uns Herzlich bei Annemarie für die schönen Bilder. Bei 3 grossen Kreuzfahrtschiffen und 34 Ausflugscars im Hafen in Aqaba, war unser Entscheid Petra nicht zu besuchen berechtigt. Ein Tagesausflug in diese verlorene Stadt die von der UNESCO 1985 als Welterbe ernannt wurde, war nach Angaben unserer Freunde total überfüllt von Touristen. Annemarie hatte Glück und hatte "Pole Position" mit ihrem Ausflug, hinter ihr, ein ewig langer Konvoi mit den restlichen schaulustigen "Tagesausflügler". 

Der Eingang bei Port Taufiq in den knapp 194 Kilometer lange Sueskanal konnten wir uns früh Morgens nicht entgehen lassen. Spannend der neu erbaute zweite Kanal mit seiner neuen langen (Geister) Stadt entlang des Ufers. Wir konnten in den neuen modernen Häuser kein Mensch entdecken und vermuten, dass diese neue Stadt seit der Eröffnung des neuen 37 km langen Kanals 2015 noch nicht ausgereift ist.

Nach einer 11 stündigen spannenden Fahrt und einer gewonnenen Wette, erreichten wir das Mittelmeer mit einem langen Salut Gruss unseres Kapitäns in Port Said. Wie habe ich die Wette um ein leckeres Griechisches Essen auf Kreta gewonnen? Ich behauptete stolz, dass (wir) die MSC den Konvoi an der Spitze führen würden und alle Schiffe schön brav hinterher schaukelten. Wie ich das wusste? Ich wusste es nicht, aber meinte sarkastisch, dass die "Mafia" immer in vorderster Front sei:-) Wir bedanken uns Herzlich für die äussert tolle Fahrt und fühlen uns schon wieder einwenig heimisch im Mittelmeer.

Kalimera Heraklion. Wir hatten uns wieder den schönsten Tag ausgesucht mit viel Sonnenschein und angenehmen 25 Grad. Wir haben Kreta noch nie so voller Blüten und grünen Feldern gesehen. Antonio unser Tages Driver mit seinem stolzen Mercedes erklärte uns, dass der Winter und Frühlingsanfang auf der Insel mit viel Regen gesegnet wurde. Er führte uns zu einer 450 jährigen Kirche in Krista mit einem malerischen Dörfchen, wo prompt ein paar handgeschnurfte Leder Schuhe auf mich warteten. Unser Weg führte weiter an duftenden Sträucher mit wildem Rosmarin und einheimischen Chrütlis vorbei,  die so gerne in der Griechischer Küche zu finden sind. Die Wahl nach Agios Nikolaos zu fahren war einfach perfekt, da in Heraklion die meisten Restaurants und Shops zwecks Feiertage nur durch die Schaufenster zu bestaunen waren. Nach einem 6 stündigen tollen Tag mit Antonio kehrten wir mit einem kleineren Ouzo und Metaxa Damen Räuschchen zum Hafen zurück. Die milde Luft und die wilden Chrütli, die ich in meiner Handtasche sanft in Papier eingewickelt hatte, begleiteten uns noch auf Nasenhöhe bei einem kurzen Nickerchen vor dem Abendessen in unserer Kabine. Danke Kreta für Deine Schönheit und Freundlichkeit.

Es naht, es naht, die Koffer schon gepackt, fanden wir doch noch die Zeit Messina bei eher kühleren Temperaturen zu besuchen.

Ändu holte schon mal den Wagen, der nach so langer Abwesenheit nur noch als Erinnerungsfoto an die alten Tage hinterliess:-)

Nach dem hohen Fussmarsch zur Kathedrale und einem kleinen Schwatz mit Papst Johannes, wurde es dann mal Zeit, endlich einen feinen europäischen Sizilianischen Wein und Antipasti zu geniessen. 

Der 1. Mai Marsch hinderte uns Frauen leider von einem Schuhkauf ab, da die meisten Ladenbesitzer diesen Tag der Arbeit ernster nehmen als wir. Aber die Griechen danken es uns Frauen, dass der Sommer bei uns zuhause mit griechischem Schuhflair geprägt wird. 

Dankend durften wir noch einen Hauch Frühling in Europa erleben mit seiner reinen Luft und seiner Blüte. Um 14:00 Uhr verabschiedeten wir das schöne Sizilien auf dem Hinterdeck des Schiffes und wussten, dass dies unser letzter traumhafter Ausblick war von dieser traumhaften langen Reise, die wir gebührlich mit einem Schlussbouquet "Time to say Goodbye" in der nächsten Etappe, welche in Bearbeitung ist, teilen möchten.